Sehr geehrter Herr Dr. Danner,
ich wende mich an Sie, weil wieder einmal die Millionen von hörbehinderten Menschen, die lautsprachlich kommunizieren, erneut in einem Teilhabe-Bericht der Bundesregierung verschwinden. Wie soll eine Forschungsbericht auch nur annähernd ein korrektes Ergebnis bringen, wenn ca. 12,6 Millionen Menschen (16%) nicht berücksichtigt werden, siehe auch https://www.meinhoergeraet.de/de/news/anzahl-schwerhoerige-in-deutschland-2017/1225.
Der Forschungsbericht 492 Repräsentativbefragung zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen – Zwischenbericht – vom September 2017 macht deutlich, dass diese große Gruppe hörbehinderter Menschen, die lautsprachlich kommunizieren, nicht berücksichtigt wurden. Sie benötigen neben Hörsystem, Induktion, zusätzlicher Übertragungs-Technik (FM-Anlagen u.ä.) und CI keine Gebärdensprach-Dolmetscher sondern Schriftdolmetscher, weil sie mit Sprache kommunizieren.
Diese Manko wurde bereits im Teilhabebericht des DSB vom 13.10.2013 (siehe Anlage) deutlich gemacht. Ich zitiere aus dieser Stellungnahme: „Die Bundesregierung kommt ihren Verpflichtungen zur Beteiligung von Menschen mit Behinderungen nur unzureichend nach.“ Da hat sich in den vergangenen fünf Jahren der großen Koalition nichts verändert.
Diese ca. 12,6 Millionen starke Gruppe der in Lautsprache kommunizierenden hörbehindertem Menschen wird weder gehört noch gesehen. Aus Forschungsberichten der EU ist bekannt, dass allein Tinnitus der EU-Wirtschaft jährlich ca. 140 Milliarden an wirtschaftlichen Kosten verursacht, siehe auch TF 02/2018 oder das Original unter http://www.universityworldnews.com/article.php?story=20171215131445842.
Diese Mail geht als Kopie an die Menschen, die in entsprechenden Selbsthilfe-Organisationen (DSB, DCIG, DG, DHS, NHB, DTL) seit Jahren um Anerkennung kämpfen und an die Bundesinnung der Hörakustiker (biha).
Mit freundlichen Grüssen und Wünschen um Veränderung der Vorgaben in o.a. Forschung
Ihr Volker Albert
Deutsche Tinnitus-Liga (DTL), Präsident
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