Copyright-Hinweise
Meine eigenen Texte, die hier angeboten werden, dürfen Sie gerne weitergeben und/oder kopieren. Ich freue mich sehr darüber, wenn Sie die Texte zur Weitergabe „für gut genug“ halten; und "Imitation" ist schließlich immer die reinste Form der Anerkennung. Wir freuen uns ja auch, wenn unsere Kinder unser Verhalten übernehmen (meistens jedenfalls).
Texte anderer Verfasser dürfen im Allgemeinen nicht verändert und nicht an Dritte vermarktet werden. Sie dürfen nicht in gedruckter Form verwendet werden. Im Zweifel ist mit dem Herausgeber Rücksprache zu halten.
In jedem Fall muss – wie es sich für das wissenschaftliche Arbeiten gehört – die Quelle der Texte bei der Wiedergabe jeweils genannt werden bzw. erkennbar bleiben (außer, Sie wollen promovieren und danach in die Politik gehen).
2023-12 Universitäten sind noch "besser" als Schulen
Unter dem Datum 2021-05 habe ich (weiter unten) die Aufnahme der schon extremen Nachhallzeit-Messung in einer Schule eingestellt. Hier kommt jetzt der "Beweis", dass Universitäten es doch noch wesentlich "besser" können... Sehr gut können Sie den abklingenden Nachhall hören, wenn Sie sich beim Abspielen Kopfhörer aufsetzen. Das Foto können Sie durch "Draufklicken" (2x) vergrößern.
Hier ist das zugehörige Diagramm der gemessenen Nachhallzeiten dargestellt. Die gestrichelte Kurve zeigt den Zustand bei der Messung im unbesetzten Raum, die durchgezogene Linie wurde daraus 160 von maximal 200 Student:innen errechnet. Der Mittelwert für den unbesetzten Zustand beträgt 2,89 s und für den besetzten "nur noch" 1,88 s. Für mich bedeutet das Körperverletzung an bisher unversehrten Menschen sowie - wegen des akustisch nicht verstandenen Vorlesungsstoffes - die Inkaufnahme eigentlich unnötiger Studienzeit-Verlängerungen! Die rote und die grüne Linie geben die Ober- und Untergrenzen des für dieses Raumvolumen geltenden Toleranzbereiches an.
2023-04 Flatterechos in einer Dreifeld-Sporthalle
In Gemeinschaftsarbeit mit mehreren Kollegen werden derzeit verschiedene Raumakustik-Simulatuionsprogramme getestet, ob und wie gut sie Unregelmäßigkeiten des Schallfeldes zeigen und wie gut sie mit realen Messergebnissen übereinstimmen. Ganz besonders unregelmäßige Schallfelder kommen immer wieder im mittleren Hallenteil von Dreifeld-Sporthallen vor, wenn deren Kunstleder-Trennvorhänge nicht perforiert sind (und somit nicht absorbieren). Zum Vergleich mit den Simulationen haben wir eine Sporthalle sehr genau vermessen und dabei auch die extrem deutlich hörbaren Flatterechos im mittleren Hallendrittel aufgezeichnet.
Die drei Nachhallzeit-Kurven für die gesamte Halle, ein äußeres und das mittlere Hallendrittel finden Sie bei den Referenz-Objekten, wenn Sie ganz nach unten scrollen.
2023-03-08 Nachhallzeiten in Klassenräumen, eine bundesweite Erhebung
65 Kolleginnen und Kollegen haben mir geholfen, die Daten von insgesamt 2130 Nachhallzeitmessungen aus allen 16 Bundesländern zusammenzutragen. Über die Auswertung habe ich auf der DAGA2023 in Hamburg berichtet. Die Folien des Vortrages und den Text des Tagungsbandes finden Sie bei den Vorträgen. Die HörPäd hat den Text in einer ausführlicheren Fassung veröffentlicht. Ein weiterer Abdruck in Akustik Journal der Deutschen Gesellschaft für Akustik ist in Vorbereitung. Die HörPäd-Fassung können Sie hier lesen.
2022-11 Der Schall muss weg! Aber wie? Was kann man denn bloß tun?
Schallschutz, -schluckung, -dämmung, -dämpfung, -absorption, -reflexion, -brechung oder -streuung, viele Begriffe gibt es für Maßnahmen gegen den Schall. Aber was hilft denn nun wirklich, wenn es in einem Raum „leise“ werden soll? Hier werden die verschiedenen Begriffe erläutert und hilfreiche Vorgehensweisen und Material-Arten beschrieben.
Dieser bereits von 2019 stammende Text bedurfte ganz dringend einer Überarbeitung. Die Kapitel 7.9 bis 7.12 habe ich neu eingefügt, um mit einigen hartnäckigen Gerüchten aufzuräumen. Dort habe ich jetzt genau beschrieben, warum weder Pflanzen, noch leichte Gardinen, noch Kork-Pinnwände oder Eierkartons eine nennenswerte Schallabsoprtion aufweisen. Bei letzteren kommt erschwerend -und noch viel schlimmer- hinzu, dass sie "leicht entflammbar" sind und in öffentlich zugänglichen Räumen deshalb absolut nichts zu suchen haben!
2022-06 Dezentrale Raumluft-Filteranlagen - zu laut für den Unterricht
Fünf Zeitschriften (mit ganz unterschiedlichen Leserkreisen) haben diesen Artikel inzwischen gedruckt: HörgeschädigtenPädagogik, Sicherheits-Ingenieur, Umwelt- und Arbeitsmedizin und jetzt auch die meines eigenen Berufsverbandes, das Akustik Journal der DEGA. In Hamburg wurde mir Ende Juni berichtet, dass "die kleinen Heuler" schon wieder alle außer Betrieb genommen wurden, die größeren laufen aber noch (zur Beruhigung von Eltern und Lehrern). Nach meinen Untersuchungen könnte man die alle wieder bei ebay verkaufen (wenn sie denn noch jemand haben möchte).
2022-04 Klassenraum-Beschallung ist und bleibt Quatsch!
Die Physik lässt sich nicht verbiegen, auch nicht im Verlauf einiger Jahre. Die ersten Untersuchungen dazu wurden bereits 2013/14 veröffentlicht (siehe weiter unten).
Inzwischen überschwemmt ein namhafter Hörgeräte-Hersteller mit einer Eigenentwicklung die Schulen mit Geräten, deren ganz besondere Lautsprecher angeblich eine ungünstige Raumakustik ausgleichen können. Ralf Malessa (Befürworter) und ich (Skeptiker) haben im Verlauf der Jahre 2019 bis 2021 vorab genau festgelegte Untersuchungen ergebnisoffen durchgeführt. Viele Stunden haben wir diskutiert und auch den Hersteller um weitere Erläuterungen gebeten.
Die Ergebnisse sind nach wie vor ernüchternd, aber eindeutig: Man tut viel besser daran, das für solche Anlagen nötige Geld in die raumakustische Verbesserung des jeweiligen Klassenraumes zu investieren, als es für "technischen Firlefanz" auszugeben. Die physikalisch wirklich messbaren "Verbesserungen" sind marginal. Die von den Befürwortern beobachteten Effekte beruhen nach meiner Meinung eher darauf, dass mit der Anlage (insbesondere mit den Mikrofonen) sorgfältig umgegangen werden muss, was die Kinder zu einem ruhigeren Verhalten animiert. Das tut aber in gleicher Weise eine nachhallarme Raumakustik auch. Dieser sogenannte "Lombard-Effekt" ist seit 1911 (!) bekannt. Zum Zeitpunkt unserer letzten Messungen war das genau 110 Jahre her.
2022-03 Dezentrale Raumluft-Filteranlagen - Was leisten sie wirklich?
Eigentlich ist dieser Artikel keiner über Raumakustik in Schulklassen, denn er befasst sich mit den dortigen "Störenfrieden". Thematisch gehört er aber zu dem unten folgenden Bericht; deshalb habe ich ihn einfach hier eingestellt...
2021-10 Dezentrale Raumluft-Filteranlagen - zu laut für den Unterricht!
Veranlasst durch Anfragen einiger Schulen aus verschiedenen Stellen des Bundegebietes habe ich begonnen, die mir bisher zugänglichen Daten über die Abstrahlung der Geräusche von Luftfilteranlagen in Bezug auf die Klassenraum-Schallpegel auszuwerten. Der damalige Referatsleiter "Lärm" im Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) hatte die ersten Anfragen vermittelt, während seine eigene Abteilung sich bereits mit der Herausgabe eines Merkblattes zu "Luftfilteranlagen in öffentlichen Gebäuden" befasste. Ja, so geht's manchmal...
Meine bisherigen - noch unvollständigen - Ergebnisse habe ich im September 2021 veröffentlicht. Sie sind in der folgenden PDF-Datei beschrieben. Die Feststellung ist eindeutig: alle Anlagen sind in der Größenordnung von 10 dB oder mehr zu laut. Auch Überlegungen zu Alternativen sind in dem Bericht dargestellt. Das Foto rechts zeigt lediglich beispielhaft, wie solche Anlagen aussehen, die in den Klassenräumen aufgestellt werden (sollen). Kleinere - insbesondere niedrigere - Geräte können den Luft-Kurzschluss zwischen Ausblas- und Ansaugseite nur schlecht verhindern, sodass die Reinigungswirkung abnimmt. Für diese "Krachmacher" kann man auch Fördergelder des Bundes beantragen.
In der Hamburger "Morgenpost" vom 7. September 2021 ist zum Beispiel zu lesen:
Die mobilen Luftfilter arbeiten ähnlich wie ein Staubsauger: sie saugen die Luft im Raum an, und reinigen sie mithilfe eines sehr feinen Filters von Partikeln wie den Coronaviren. Die ... Geräte sollen mit maximal 45 dB den Unterricht nicht durch Geräusche stören können.
Gefordert sind für Unterrichtsräume aber tatsächlich nicht die genannten 45, sondern 35 dB(A)!
Inzwischen habe ich auch zahlreiche andere Berichte im Internet gelesen. Viele Schrift-, Bild- und Ton-Medien befassen sich damit. Wenn man mit den Augen (und Ohren) eines Akustikers liest, dann ist auch dort die Feststellung eindeutig: Überall wird schön (aber in Bezug auf Schall inkompetent) geredet und überall wird schlecht gemessen. Selbst Berichte namhafter Institute sind längst nicht immer sachgerecht. Dass dadurch akustische Laien (und hierzu zähle ich nicht nur die Schul-Eltern-Beiräte, sondern durchaus auch Politiker*innen) verunsichert werden, ist kein Wunder.
2021-10 Schallabsorbierende Wandpaneele (Bastelanleitung) mit Update 2024-08
Veranlasst durch anfragende Eltern, die den Klassenraum ihrer Kinder akustisch in Eigenhilfe aufbessern (und dazu mit dem enorm wichtigen schallabsorbierenden Rückwand-Paneel ausstatten) wollen, habe ich diese "Bastelanleitung" verfasst. Weitere Angaben zu Herstellern und Anbietern von flächigen Absorbern und Schallabsorber-Elementen finden Sie natürlich auch bei den Links. Dort sind auch die Bezugsquellen für kleine Mengen aufgeführt. Einige neuere Produkte, die sich noch besser für den handwerklichen Eigenbau eignen (und die vermutlich auch etwas kostengünstiger sind, habe ich jetzt aufgenommen. Ganz neu habe ich einen Hinweis zur Verwendung von kostengünstigen Platten aus Melaminharz-Schaumstoff eingearbeitet. Der ist zwar ähnlich wirksam wie die fest gepressten Platten, er eignet sich aber nicht gut zur Montage auf der Höhe der Handreichweite. Dort hält er nicht lange.
2021-05 SO muss Nachhall sich anhören!
In Klassen mit günstiger Raumakustik kann man den Nachhall während des Messens kaum wahrnehmen. Hier ist das (nicht nur zur Übung, sondern tatsächlich) mal ganz anders. Den Nutzerinnen und Nutzern war vor den Messungen nicht bewusst, unter welchen ungünstigen Umständen sie unterrichten müssen. Jetzt werden Verbesserungen angestrebt. Sehr gut können Sie den abklingenden Nachhall hören, wenn Sie sich beim Abspielen Kopfhörer aufsetzen. Das Foto können Sie durch "Draufklicken" (2x) vergrößern.
Hier ist das zugehörige Diagramm der gemessenen Nachhallzeiten dargestellt. Die gestrichelte Kurve zeigt den Zustand bei der Messung im unbesetzten Raum, die durchgezogene Linie wurde daraus für 24 von maximal 30 Schülern der Sekundarstufe errechnet. Der Mittelwert für den unbesetzten Zustand beträgt 2,16 s und für den besetzten "nur noch" 1,52 s. Für mich bedeutet das Körperverletzung an bisher unversehrten Jugendlichen! Die rote und die grüne Linie geben die Ober- und Untergrenze des für dieses Raumvolumen geltenden Toleranzbereiches an.
2021-03-18 Hamburg: Leitfaden "Akustik im Schulbau"
Erst jetzt (Juli 2024) ist mir dieser Leitfaden zugänglich gemacht worden.
Dem Vernehmen nach soll er wohl auch wieder überarbeitet werden. Das ist auch nötig...
Dennoch habe ich den "Ist-Zustand" hier mal eingestellt.
2021 Fraunhofer IBP Lauter Sport in leisen Hallen
"Eigentlich" ist dieser Flyer eine Werbebroschüre des Fraunhofer IBP-Institutes und dürfte hier (weil ich nicht für Andere Schleichwerbung machen will) gar nicht auftauchen. In dieser Broschüre ist aber sehr schön, kurz und knapp, dargestellt, welche "Stellschrauben" zur Lärmminderung man drehen kann. Werbung in eigener Sache ist dann wieder, dass die dortige Untersuchung zu Lärmminderung an Sporthallenböden aufgrund meines Hinweises im Normenausschuss DIN 18032 auf die starke Schall-Längsübertragung unter den doppelschaligen Trennvorhängen hindurch vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft veranlasst wurde. Ich gehörte dann auch zum forschungsbegleitenden Ausschuss.
2020-10-07 Stadt Hannover: Yes we can! Einheitliche Regelungen zur Raumakustik
Die Stadt Hannover macht vor, wie gute inklusive Raumakustik gehen kann. Mit Stand vom Oktober 2020 ist mir diese Regelung bekannt geworden, die zur Nachahmung empfohlen wird. Schließlich ist - nach meiner ständigen Formulieung - Imitation die reinste Form der Anerkennung! Hinweis: Die gelbe Markierung im Text habe ich eingefügt, im Original ist dieser "Werbeblock" nicht enthalten.
2020-02 Gestaltung von Klassen- und Fachklassenräumen für die inklusive Beschulung von Kindern mit Hörschädigung
Die Bedingungen des Hörens und die Veränderungen bei Menschen mit Hörschädiggung gegenüber den Hörfähigkeiten guthörender Personen führen aus dem Blickwinkel eines Raumakustikers zu ganz anderen Maßnahmen als bei dem eines Audiologen. Mit den entsprechenden Kenntnissen lassen sich die technischen Begründungen für spezielle Maßnahmen herleiten und Hinweise beschreiben, wo und wie man die Maßnahmen für die Hörgerechtigkeit baulich/handwerklich umsetzen kann. In vielen Fällen müssen bestehende Schulgebäude oder Unterrichtsräume (rechtzeitig vor dem Eintreffen der Schülerin und deshalb oft auch kurzfristig mit wenig Aufwand) angepasst werden. Auch kann man vorhandene Räume hinsichtlich ihrer Eignung für den akustisch integrativen Unterricht einschätzen, ohne aufwändige Schallmessungen ausführen zu müssen.
2020-02 Flyer "Kinder mit Hörschädigung in KITAs"
Der DSB-Landesverband NRW hat bereits 2015 einen Flyer mit Wissenswertem für Erzieher*innen in Kindertageseinrichtungen herausgebracht, den ich kürzlich zugesandt bekam. Dort ist in ganz kurzer (und daher sehr übersichtlicher) Form alles Notwendige dargestellt, was Erzieher*innen wissen müssen, wenn erstmals ein Kind mit Hörschädigung in die Einrichtung kommt. Natürlich gibt es auch ausführlichere (und deshalb viel umfangreichere) Darstellungen, aber als "Erste Hilfe" ist solch eine Kurzfassung sehr wertvoll.
Ansonsten siehe z.B. 2018-10 Zur Bedeutung der Akustik in KiTas für Kinder mit Hörschädigungen, 2016 H6 Messung und Bewertung von Lärm in Kindertagesstätten, 2016-06 Mux Mäuschen still, 2016-02 Lärmprävention in KiTas oder die BW-Broschüre "Akustik in Lebensräumen für Erziehung und Bildung" von 2015-12. Alle Literaturstellen finden Sie nach Datum sortiert weiter unten.
2019-12 Hören sich die Flure in Ihrer Schule/Sporthalle auch so an?
Dann ist es Zeit, etwas dagegen zu tun!
Bitte mal mitzählen: einundzwanzig, zweiundzwanzig, dreiund...
Die Nachhallzeit beträgt also etwa 2,5 Sekunden, viel zu lang für ein erträgliches Miteinander der Schüler*innen, Sportler*innen und Lehrer*innen! So etwas erfüllt den Tatbestand der Körperverletzung. Auf diesem Foto ist der Lautsprecher der Sprachalarmierungsanlage (SAA) nicht zu sehen, aber auf dem Video. Hört man ihn, dann versteht man mit Sicherheit kein Wort, auch dann nicht, wenn man ihn sieht.
2019-12 Broschüre der GEW "Lärmschutz im Klassenzimmer"
Die GEW Südbaden hat eine 22 Seiten umfassende Broschüre mit zahlreichen Links zusammengestellt. man kann sie dierekt aus der Datei heraus anwählen. Ein Blick hinein lohnt sich sehr! Hier gibt es eine nochmals ergänzte Fassung. Diese wurde inzwischen schon wieder ergänzt (mir bekannter Stand ist jetzt 2020-05). Die Broschüre wird laufend aktualisiert und erweitert. Die aktuelle Version kann heruntergeladen werden unter: https://www.gew-bs.de/Berufler-in-der-GEW-SB/
2019-10 Raumakustik - zur Normbarkeit von Räumen
Im Akustik-Journal (AJ) Heft 3/2019 hat Christian Nocke, Vorsitzender des Normenausschusses DIN 18041 "Hörsamkeit in Räumen" und Herausgeber des "Kommentar zu DIN 18041" (siehe rechts), einen Überblick über in der Raumakustik anzuwendene Normen und Regelwerke bezüglich der Anforderungen, Berechnungen in der Planung, Messung von ausgeführten Räumen und der Ermittlung von Material-Kenndaten gegeben.
Allen Leser*innen - insbesondere aber denen aus Niedersachsen - empfehle ich ausdrücklich den Abschnitt über "(Bau)-Rechtliches und die allgemein anerkannten Regeln der Technik" auf der Seite 16 des AJ!
Zu dem Artikel auf den DEGA-Seiten geht es hier.
2019 H2 HörPäd Die Wichtigkeit schallabsorbierender Wandpaneele
in Klassenräumen (und natürlich auch in allen anderen Räumen für sprachliche Kommunikation) habe ich in einem Vortrag auf der DAGA 2019 in Rostock beschrieben. Die Präsentation finden
Sie im Downloadbereich bei den Vorträgen bzw. bei der Raumakustik. Hier steht eine etwas ausführlichere Darlegung aus der HörPäd, weil mehr Platz zur Verfügung stand als im DAGA-Beitrag.
2019-03 Empfehlungen für den Unterricht und die Erziehung von Schülerinnen und Schülern mit Hörschädigung
Eine Arbeitsgruppe beim Kultusministerium in Hessen hat sich mit Empfehlungen für den Unterricht und die Erziehung von Schülerinnen und Schülern mit Hörschädigung beschäftigt hat. Diese Empfehlungen wurden kürzlich veröffentlicht. Die Arbeitsgruppe schreibt hierzu: „Wir haben versucht, alle Bereiche der Hörgeschädigten miteinzubeziehen. Wir wünschen uns, dass schnellstens ALLE Eltern hörgeschädigter Kinder darüber informiert werden, was ihren Kindern zusteht und wie ihnen im Unterricht geholfen werden kann!“
2018-10 Flatterechos in einer Sporthalle
In dieser fast fertiggestellten Sporthalle mit einer sehr guten schallabsorbierenden Decke hat der Bauleiter einen gut gefüllten Luftballon zum Platzen gebracht. Dabei habe ich dieses Video augenommen, das den Begriff "Flatterecho" zwar nicht "augenscheinlich", aber immerhin "ohrenhörlich" macht. Auch mit noch mehr Schallabsorption an der Decke könnte man diese Vielfach-Echos nicht beseitigen. Das wäre so, als würde man sich eine zweite Pudelmütze aufsetzen, um endlich warme Füße zu bekommen.
Inzwischen wurde die Sporthalle an den beiden Stirnseiten mit einem schallabsorbierenden Fries ausgestattet. Er sollte eigentlich direkt über der Prallwand eingebaut werden, aber dort waren schon einige Einbauten befestigt. Eine 100 mm tiefe Unterkonstruktion wurde mit 95 mm breiten Brettern und 20 mm Fuge abgedeckt. 60 mm dicke Mineralfaserplatten mit Rieselschutz sind in den Hohlraum eingestellt. Jetzt kann man nur noch (viel schwächere) Flatterechos zwischen den beiden Längswänden hören.
2018-11 Inklusion durch Pädagogische Raumakustik
Zu diesem Thema hat Oliver Will von der LGS Neuwied bei TV Mittelrhein ein Interview gegeben.
2018-10 Zur Bedeutung der Akustik in Kindertagesstätten für Kinder mit Hörschädigungen
Nora Herrmann hat an der Justus-Liebig-Universität Gießen im Fachbereich Sozial- und Kultur-Wissenschaften in ihrer Bachelorarbeit eine umfangreiche Literaturstudie zur Bedeutung der Akustik in Kindertagesstätten im Zusammenhang mit hörgerechter Barrierefreiheit erstellt, die zu Recht mit "sehr gut" bewertet wurde. Ich bedanke mich bei Frau Herrmann für die Zusendung der Arbeit und ihre Erlaubnis, sie hier zugänglich zu machen.
2018-05 Bauteile und Bausysteme für die akustische Gestaltung von Sporthallen von Moritz Späh, Philip Leistner, Xiaoru Zhou
Gern würde ich Ihnen den Bericht direkt hier anbieten. Dagegen hat aber der Fraunhofer IRB Verlag etwas einzuwenden. Derzeit kann man ihn sich hier herunter laden. Das habe ich auch gemacht und den Bericht gespeichert. Falls der Link irgendwann nicht mehr fünktioniert, schreiben Sie einfach eine Post an Carsten Ruhe.
2018-H4 Bedeutung der Raumakustik in der Beratung und Unterstützung von Schülern mit Hörschädigung in der Inklusion, Wolfgang Romann und Oliver Will
Trotz umfangreicher Unterstützung und Beratung durch Förderschul-Lehrkräfte bedeutet der Unterrichtsalltag für viele Hörgeschädigte eine große Kraftanstrengung. Schnellere Ermüdung und Konzentrationsschwächen sind die Folge. Die Ursache hierfür ist häufig durch eine schlechte Raumakustik begründet. Abhilfe kann geschaffen werden, wenn Hörgeschädigtenpädagogen einen weiteren Beratungsschwerpunkt auf die Verbesserung der raumakustischen Bedingungen legen.
2018-H1 Raumakustische Schulsanierung -
großer Nutzen, überschaubare Kosten
Die Stadt Schenefeld saniert abschnittweise alle Schulen parallel und achtet dabei auf eine inklusive Ausstattung. Nach Fertigstellung des ersten Bauabschnitts stand die Erfolgskontrolle durch einen unabhängigen Gutachter an. Dabei war auch die Höhe der je Raum aufgewendeten Kosten und ihre Verteilung auf die verschiedenen Gewerke interessant.
2017-11 Zukunftsraum Schule - Akustik in Sporthallen
Jährlich veranstaltet das Fraunhofer-Institut für Bauphysik in Kooperation mit der UNI Stuttgart ein Symposium "Zukunftsraum Schule". Meine beiden Vorträge von 2015 finden Sie bei den Vorträgen. Hier steht jetzt der Beitrag von Prof. Dr.-Ing. Philip Leistner vom November 2017.
2017-07-14 Verbesserung der akustischen Eigenschaften von Sporthallenböden
Im Auftrag des Bundesinstituts für Sportwissenschaft hat die Universität Stuttgart, Institut für Akustik und Bauphysik, fünf verschiedene Bauarten von Sporthallenböden im Hinblick auf möglichst geringe Schallabstrahlung und auf geringe horizontale Schallausbreitung (unter einem Trennvorhang hindurch) beim Laufen und Ballprellen untersucht.
2017-03-17 Optimale akustische Umgebung
sichert das Sprachverstehen
Zu diesem Vortrag hatte mich Prof. Hey von der HNO-Abteilung der Christian-Albrecht-Universität eingeladen. Diesmal ging es nicht nur um die Raumakustik, sondern auch um den Schallschutz. Die zugehörige Präsentation finden Sie im Downloadbereich bei den Vorträgen. Auch dort ist nach Datum sortiert (das Neueste steht oben).
2017-03-03 Welttag des Hörens
Der Welttag des Hörens am Freitag, den 3. März 2017 war ein weltweiter Aktionstag, mit dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) globale Aufmerksamkeit auf die Prävention und Versorgung von Hörminderungen und auf die Bedeutung des Gehörs lenken möchte. (Quelle Wikipedia)
Der Verein "Hören ohne Barriere" in Stade hat den Welttag des Hörens genutzt, um bei einer sehr interessanten kulturellen Veranstaltung seine Aufklärungsbroschüre "Besser hören für Alle" der Öffentlichkeit vorzustellen und auf die Notwendigkeit von Höranlagen hinzuweisen. Hörgeräte und CI (Cochlea Implantate) steigern die Lebensqualität, aber zur Teilhabe am öffentlichen Leben sind sie leider nicht immer ausreichend. "Höranlagen haben für Schwerhörige die gleiche Bedeutung, wie eine Rampe für die Rollstuhlfahrer" (Zitat Katharina Boehnke-Nill). Sie können die Broschüre entweder als PDF-Datei erhalten oder auch als Flip-Book.
Der Verein "Hören ohne Barriere e.V." ist nach meiner bisherigen Kenntnis der einzige Verein, der nicht nur über mangelnde sensorische Barrierefreiheit für Hörgeschädigte klagt. Er ist vielmehr ein Verein, der sich (satzungsgemäß) selbst ganz aktiv und sehr effektiv für die Beseitigung solcher Barrieren einsetzt. Gute Überzeugungsarbeit leistet dabei auch das Klangbeispiel auf deren Internetseite, wo man "mit den eigenen Ohren" erleben kann, welche Verbesserungen durch solche Höranlagen erreicht werden. Ein wunderschönes Beispiel für indukTive Hören (hier sogar durch eine Schaufensterscheibe hindurch) war in den Wochen um den Welttag des Hörens auch das "Stader Hörfenster" in der Hökerstraße. Träger von Hörsystemen konnten direkt in ihren Hörgeräten Ausschnitte der CD "Mit Beethovens Ohr gehört" empfangen.
In der oben erwähnten Broschüre sind neben vielen anderen interessanten Berichten auch zwei meiner (aus Platzgründen) stark verkürzten Artikel über Raumakustik abgedruckt. Hier finden Sie die vollständigen Beiträge.
2017-02 Programmbeschreibung IFA-Raumakustikrechner für Unterrichtsräume
Das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung stellt einen Raumakustikrechner für Unterrichtsräume zur Verfügung. Hier können Sie schon mal die Programmbeschreibung einsehen. Ich bin jetzt erst darauf aufmerksam geworden. Die Berechnungen beziehen sich noch auf die vorige Normfassung von 2004.
2016-06 Mux Mäuschen still, Lärmprävention im Kindergarten
Diese Veröffentlichung stammt aus Österreich. Herausgeber ist unter der Projektleitung von Mag. Katharina Takacs die Allgemeine Unfall-Versicherungs-Anstalt (AUVA) in Wien. Sie ist in Österreich
die gesetzliche Unfallversicherung für Kindergartenkinder und hat damit den gesetzlichen Auftrag, unter anderem auch Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit umzusetzen. Aktuell widmet sich die AUVA
dem Thema „Lärmprävention im Kindergarten“ und stellt mit der Broschüre „Mux Mäuschen still“ Maßnahmen für die Praxis vor. Diese Broschüre richtet sich an alle Menschen, die beruflich mit dem
Kindergarten zu tun haben. In ihr findet man Tipps, Tricks und Methoden, um die Lärmbelastung im Kindergarten zu senken. Dies wird auf drei Arten erreicht:
– durch technische und raumakustische Maßnahmen
– durch organisatorische Maßnahmen
– durch pädagogische Maßnahmen
Die Broschüre wurde als Nachschlagewerk erstellt und ist in die Abschnitte Gruppenraum, Bewegungsraum, Restaurant und Nebenräume (Garderobe, Gang, Stiegenhaus) gegliedert.
2016 H4: Hörgeschädigte Kinder in Regelschulen, Klassenraum-Akustik und -Gestaltung
Wenn ein hörgeschädigtes Kind den Regelunterricht besuchen soll, so sind häufig die baulichen und technischen Unterrichtsbedingungen im Klassenraum darauf anzupassen. Nur selten ist die wohnortnahe Schule baulich bereits optimal ausgestattet. Oft ist der Unterricht an einer Förderschule aber wegen der großen Entfernungen und Fahrzeiten keine Alternative. Die Zeitschrift für Audiologie hat in Heft 4/2016 nicht nur den gesamten Text des refeRATgeber 6 übernommen. Vielmehr wurden auch Hinweise auf die mit diesen Maßnahmen erzielbaren erheblichen Pegelminderungen im Unterricht und ein ergänzender Text über die gleichartige Wirkung in Kinder-Tageseinrichtungen aufgenommen. Mehr...
2016: Das Wunder der optimierten Raumakustik
Im März 2016 ist die überarbeitete Raumakustiknorm DIN 18041 erschienen. In einer Grundschule wurde ein Klassenraum entsprechend akustisch nachgerüstet, um hörbeeinträchtigte Kinder inklusiv beschulen zu können. Vergleichende Schallmessungen des optimierten und eines unveränderten Klassenraumes zeigen, wie Barrierefreiheit, von der tatsächlich Alle profitieren, erfolgreich umsetzbar ist. Ganz nebenbei lässt sich so auch der unerwünschte „Kneipen-Effekt“ verhindern. Mit den in Spektrum Hören, Heft 4/2016, beschriebenen einfachen Maßnahmen wird aus einem „normalen“ Klassenraum einer mit hervorragenden Unterrichtsbedingungen (für alle Schülerinnen und Schüler und auch für die Lehrerinnen und Lehrer).
2016-04 Zur Neufassung von DIN 18041 "Hörsamkeit in Räumen"
In Heft 2/2016 der Zeitschrift Bauphysik sind die wesentlichen Änderungen der Neufassung von
DIN 18041:2016-03 gegenüber der Vorgänger-Fassung beschrieben.
2016: Neufassung von DIN 18041 ist erschienen
Die Raumakustik-Norm vom Ende der Sechzigerjahre wurde von 1999 bis 2004 erstmals überarbeitet. Diese Neubearbeitung nach über 30 Jahren des Bestandes wurde erforderlich, weil die alte Fassung überhaupt keine Aussagen zu Beschallungsanlagen und deren Wechselwirkung mit der Raumakustik und auch keine Aussagen zu einer für Hörgeschädigte integrativen Raumgestaltung enthielt. Mitten in der Bearbeitungszeit trat 2002 das BGG in Kraft. Weil in die Neufassung auch Grundzüge zu Beschallungsanlagen aufgenommen wurden, erhielt sie damals zusätzlich auch einen Abschnitt über Höranlagen.
Am 26. März 2009 hat die Bundesregierung die UN-Konvention zur Gleichstellung behinderter Menschen ratifiziert. Deren Umsetzung gab 2013 den Anlass, auch in der Raumakustik-Norm den Schritt von der Integration zur Inklusion zu vollziehen. Die ehemals verschärften Anforderungen an die Nachhallzeiten, welche in der Norm von 2004 noch als „ganz besondere Lösungen für ganz besondere Menschen“ beschrieben waren, werden nun die Standard-Anforderungen für Neubauten und wesentliche Änderungen öffentlich zugänglicher Gebäude. Lediglich für Sanierungsfälle und geringfügige Umbauten bleiben die bisherigen Werte bestehen. DIN 18041 Hörsamkeit in Räumen, Anforderungen und Hinweise für die Planung, liegt seit März 2016 als fertige Neufassung vor. Hierauf weist die Zeitschrift HörPäd in Heft 2/2016 hin.
2016-02 Lärmprävention in Kindertageseinrichtungen
Bereits 2007 wurde dieses Heft von der Unfallkasse NRW in erster Auflage herausgegeben. Inzwischen liegt die fünfte Auflage vom Februar 2016 vor. Das ist jetzt das 21. bis 25. Tausend. Der Bedarf nach diesen Informationen ist also riesig! Eine gedruckte Fassung können Sie bestellen unter:
2015-11 Fraunhofer IBP: Akustik in Lebensräumen für Erziehung und Bildung
Diese Broschüre wurde anlässlich der Tagung "Zukunftsraum Schule" 2015 in Stuttgart erarbeitet. Sie beschreibt die Anforderungen an den baulichen und technischen Schallschutz sowie zur Raumakustik und gibt Gestaltungshinweise zur Umsetzung. Leider bezieht sich auch die zweite Auflage vom Oktober 2016 noch immer auf die "alte" DIN 18041 von 2004 und nicht auf die Neufassung von DIN 18041:2016-03. So ist es auch nicht (sehr) verwunderlich, dass dort auf der Seite 14 folgende (heute so nicht mehr haltbare) Aussage abgedruckt ist:
Inklusion verlangt auch bei der akustischen Gestaltung nach besonderer Sorgfalt. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass unter bestimmten Umständen die Anforderungen gemeinsam mit spezialisierten Planern festzulegen sind. Dies wird sich auf seltene Fälle beschränken. Bei der Planung und Umsetzung guter Akustik ist die Einbindung bau- und raumakustischer Expertise jedoch grundsätzlich empfehlenswert.
2015-03 Fraunhofer IBP: Akustische Gestaltung von Sport- und Schwimmhallen
Die bewegungsfreundliche Schule ist zweifellos ein wesentliches Element moderner Bildung. Bewegung, körperliche Aktivität und Sport müssen daher auch bei der Schulgestaltung beachtet werden, um gerade bei deutlich längerem Aufenthalt in Schulen die gesundheitliche und soziale Entwicklung zu fördern. Zentrale Orte wie Sport- und Schwimmhallen weisen allerdings hörbare Einschränkungen auf, wenn die Akustik nicht angemessen berücksichtigt wird. Entsprechend hoch ist dort die Belastung der Lehrer und Schüler durch den oftmals ohrenbetäubenden Lärm. Leider wird der akustische Bedarf bei den vielerorts laufenden oder anstehenden Sanierungsvorhaben noch vernachlässigt oder verdrängt. Aber schlechte Akustik wirkt sich akut und chronisch auf die Lern- und Lehrqualität aus. Von guter Akustik profitieren also alle Betroffenen und Beteiligten direkt und dauerhaft.
Das Fraunhofer IBP und der Deutsche Sportlehrer Verband (DSLV BW) haben daher ein Projekt initiiert, das sich der Akustik in Sport- und Schwimmhallen insbesondere mit schulischer Nutzung widmet. Als sachkundige Begleiter unterstützen die Unfallkasse Baden-Württemberg und eine Reihe von kompetenten Unternehmen das Projekt. Ziel des Projektes ist eine zusammenfassende Darstellung der Argumente und Instrumente für gute Akustik in Sport- und Schwimmhallen. Mit aktuellen Daten und Fakten wird die Brisanz verdeutlicht und eine Bilanz gezogen. Im Mittelpunkt steht die Erfassung und Verbreitung von akustisch, gestalterisch und wirtschaftlich geeigneten Lösungsansätzen.
2014: Ein Erlebnis besonderer Art,
Raumakustik im Neubau der Mensa in Homberg (Efze)
Wieso verstehe ich plötzlich alles? Diese Frage kann manchmal ganz einfach beantwortet werden. Es kann nämlich das Ergebnis eines gelungenen, die akustischen Aspekte beachtenden Um- oder Neubaus sein. Am Beispiel der neu gebauten Mensa in der Hermann-Schafft-Schule, Schule für den Förderschwerpunkt Hören und Sehen, in Homberg (Efze) schildert der Projektsteuerer, Ralph S., in Spektrum Hören, Heft 3/2014 worauf es ankommt.
2014-02 Gestaltung von schulischen Lehr- und Lernbedingungen
für Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Hören
Handreichung für Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen
im Freistaat Sachsen
2013 / 2014 Raumbeschallungsanlagen in Klassenzimmern (Soundfield)
Zusatznutzen oder reine Geldverschwendung?
Über den Nutzen von Raumbeschallungsanlagen (gern als Soundfield oder auch SoundField bezeichnet) gibt es unterschiedliche Auffassungen. Bei den Messungen, welche ich mit Unterstützung eines Vertreibers ausführen durfte, kamen "nicht so gute" Ergebnisse heraus. Darüber haben sowohl "Spektrum Hören" als auch "Hörakustik" berichtet. Die Beschreibung neuerer Untersuchungen an Dynamic SoundField aus 2019/2020 ist in Arbeit...
2013 Lärmminderung in Schulen, Hessen HLUG
Das Hessische Landesamt für Umwelt und Geologie hat 2013 schon die zweite Auflage der sehr umfangreichen Veröffentlichung über Lärmminderung in Schulen herausgegeben. Die Bearbeiter waren August Schick, Maria Klatte und Alfred Schmitz.
2013 H5: Schulakustik und Inklusion von Holger Brokmann
Inklusion im Bildungsbereich, ein Begriff, den man in letzter Zeit immer häufiger hört, hat auch Auswirkungen auf die akustischen Bedingungen, wenn Schulen neu gebaut oder saniert werden. In diesem Artikel aus der Zeitschrift Lärmbekämpfung gibt Holger Brokmann einen kurzen Überblick über die Hintergründe und Auswirkungen für den Schulbau. Debei bezieht er sich auf die Forschungsergebnisse der "Essex-Studie" (siehe weiter unten).
2013 H4: Akustik beeinflusst Schulleistung von Jürgen Tchorz
Möglichst müheloses Hören und vor allem Verstehen sind die Grundvoraussetzungen für erfolgreiches Lernen. Doch auch für das Lehrpersonal ist eine gute Raumakustik wichtig, damit deren Stimme geschont wird und den ganzen Tag einsatzfähig bleibt. Seine Untersuchungen, ob zusätzliche Freifeldbeschallungsanlagen zu einer guten Akustik und damit ungestörten Kommunikation beitragen können, beschreibt Prof. Jürgen Tchorz von der Fachhochschule Lübeck in Spektrum Hören, Heft 4/2013. Dabei stellt auch er fest, dass unbedingt die raumakustischen Maßnahmen dem Einbau einer Freifeldbeschallungsanlage vorangehen müssen.
2013 H1: Das lärmende Klassenzimmer von Jürgen Tchorz
Kinder verbringen im Laufe ihrer Schulzeit tausende von Stunden in Klassenzimmern. Da spielt das Zuhören eine herausragende Rolle. Ein Klassenzimmer sollte daher so gestaltet sein, dass eine uneingeschränkte Kommunikation möglich ist.
2012-11 Sound-Education: Gibt es mehr als Normen?
Im November 2012 fand in München ein Symposium mit dem Titel Sound-Education statt. Hier finden Sie die Folien eines Vortrages, welcher der Frage nachgeht, ob es zur Raumakustik mehr als nur Normen gibt. Zahlreiche andere Präsentationen finden Sie bei den Vorträgen.
2012-05 The Essex-Study, Final Report
Die Essex-Studie hat sehr eindrücklich gezeigt, welche gewaltigen Pegelminderungen man im täglichen Schulbetrieb beim Sprach-Schallpegel und (in noch weit stärkerem Maße) beim Störgeräusch- Pegel erreichen kann. Hier finden Sie den Abschlussbericht der Essex-Studie (in Englisch).
2011-10 Leitfaden zur Raumakustik in Unterrichts- und Gruppenräumen des LAGuS Mecklenburg-Vorpommern
Schon seit 2002 gab es einen Leifaden des Landes Mecklenburg-Vorpommern, mit dem dieses (auf damals nur zwei Seiten) die wesentlichen Erkenntnisse der noch im Entstehen befindlichen DIN 18041:2004-05 begleitete und zusammenfasste. Der neue Leitfaden ist mit jetzt acht Seiten deutlich ausführlicher aber durchaus noch überschaubar.
2011-04 Modellprojekte zu "Akustische Gestaltung von Kindertagesstätten"
In Ergänzung zum Leitfaden von 2009 (siehe unten) hat das Land Baden-Württemberg 2011 diese Brüschüre über Modellprojekte (erarbeitet von Fraunhofer IBP in Stuttgart) herausgegeben. Sie behandelt zunächst den baulichen und technischen Schallschutz. Nach dem "Brennpunkt Raumakustik" werden sechs Projekte in Wort und Bild dargestellt, leider ohne Angabe der dort erreichten Nachhallzeiten.
2011-02 Lärm als Belastungsfaktor in der Schule
– ein verkanntes Problem und was man dagegen tun kann
Klagt eine Kollegin über Lärm und Unruhe im Klassenzimmer, muss sie mit kritischen Blicken rechnen. Hat sie ihre Klasse nicht im Griff? Ist sie überempfindlich? Hat sie gar den falschen Beruf erlernt? Kinder sind nun einmal lauter und oft unkonzentrierter als Erwachsene! Rigide Disziplin lässt sich nicht mehr durchsetzen. Auch verlangen neue Unterrichtsmethoden wie Freiarbeit, Lernzirkelarbeit, Projekt und kooperatives Lernen mehr Kommunikation – und Kommunikation ist gerade unter Kindern nicht geräuschlos. Also Thema abgehakt? Nein!
2010-06 inqa "Lärm in Bildungsstätten"
»Gemeinsam handeln, jeder in seiner Verantwortung« – dieser Grundsatz von INQA hat sich in der Praxis bewährt. Diese Broschüre gibt (hier in der unveränderten 2. Auflage) eine Einführung in das Problemfeld der ›akustischen Ergonomie in Bildungsstätten‹ und stellt den aktuellen Kenntnisstand, die anvisierten Ziele und bereits existierende Ansätze aus der Praxis vor. Eine besondere Grundlage für die Arbeit bilden dabei die Forschungsberichte ›Belastung und Beanspruchung von Lehrerinnen und Lehrern‹ (Fb 989), ›Lärm in Bildungsstätten – Ursachen und Minderung‹ (Fb 1030) und ›Akustische Ergonomie der Schule‹ (Fb 1071) aus der Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.
2010-02 Merkblatt zur Schulraumakustik
vom Ministerium für Umwelt des Saarlandes
♦ Situationsbeurteilung
♦ Sanierungsmaßnahmen
♦ Kosten und Zuschüsse
Sprechen und Hören sind von entscheidender Bedeutung beim Lehr- und Lernprozess im Klassenzimmer. Gleichzeitig stellt Sprache auch häufig die Hauptlärmquelle dar, die den Lernprozess negativ beeinflusst, zu Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit, Nervosität und erhöhter Ablenkung führt. Der Lärm bewirkt so nicht nur eine erhöhte Arbeitsbelastung der Lehrkräfte; er kann auch die Lernfähigkeit der Kinder beeinträchtigen. Laborstudien belegen negative Wirkungen von Hintergrundgeräuschen und Nachhall auf Sprachverstehens-, Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistungen von Schülern. Deshalb ist eine möglichst optimale akustische Raumgestaltung ein wichtiger Faktor für das Klima im Klassenraum und somit schließlich
auch für den Lernerfolg. Dieser Leitfaden soll Schulträgern und Planern bei der Beurteilung, ob eine akustische Sanierung erforderlich ist und wie sich diese umsetzen lässt, Hilfestellung geben.
2009-12 Baut endlich leise Klassen!
Der in der Zeitschrift Trockenbau Akustik schon 2009 abgedruckte Text ist zwar "nur" ein Leserbrief auf einen anderweitigen Artikel, aber der darin beschriebene Apell sollte/darf auch heute nicht ungehört verhallen (trotz der darin geforderten kurzen Nachhallzeiten ;-)). Viele Argumente, die auch in meinen Vorträgen immer wieder vorkommen, sind hier einmal schriftlich niedergelegt und gut (und vor allem kurz) nachzulesen.
2009-06 Leitfaden "Akustische Gestaltung von Kindertagesstätten"
Das Land Baden-Württemberg hat diese Brüschüre (erarbeitet von Fraunhofer IBP in Stuttgart) bereits 2009 herausgegeben. Sie behandelt nur zu einem Teil die Raumakustik und zusätzlich auch den baulichen und den technischen Schallschutz. Die prinzipiellen Zusammenhänge stimmen nach wie vor, aber einiges ist inzwischen durch die Neufassung von DIN 18041:2016-03 überholt.
2009-06 Deine Kinder sind aber nett geworden
Akustische Sanierung eines Klassenzimmers senkt nicht nur den Lärmpegel und verbessert so die Lernsituation. Auch das Sozialverhalten der Kinder ändert sich. Und die Lehrkraft fühlt sich vitaler. Erfahrungsbericht einer Grundschullehrerin in "Bayerische Schule" Heft 5/6 2009.
2007-06-04 Ministerialblatt-SH: Raumakustik in Klassen
Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren des Landes Schleswig-Holstein hat 2007 in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bildung und Frauen eine Broschüre mit Hinweisen und Hintergrundinformationen zum Thema „Raumakustik in Unterrichtsräumen“ herausgegeben. In dieser sind Probleme benannt, die durch eine schlechte Raumakustik entstehen bzw. verstärkt werden können und weiterhin wird aufgezeigt, wie die Raumakustik mit vergleichsweise einfachen Mitteln verbessert werden kann. Anliegen dieser Broschüre ist es, das Problembewusstsein bei allen am Schulbau und Schulbetrieb Beteiligten für diese Thematik zu öffnen und zu fördern. Sie wendet sich daher vor allem an Firmen, Einrichtungen, Architekten und Ämter, die mit Planung, Genehmigung, Bauausführung (Sanierung, Neubau) sowie dem Betreiben von Schulen befasst sind.
2006-10 Schweizerische Richtlinien über die Grundgeräusch-Messung in Hörprüfkabinen
Diese Richtlinien legen die Anforderungen und das Verfahren für die Grundgeräusch-Messungen in Hörprüfkabinen fest. Diese Messungen sollen sicherstellen, dass der maximal zulässige Störpegel in einer Hörprüfkabine nicht überschritten wird.
2006-04 Praktische Handlungsanleitung zur Reduzierung der Lärmbelastung in Schulen
Der folgende Text wurde von Ortrun Rickes bei der Unfallkasse Hessen in Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und dem Staatlichen Schulamt für den Landkreis
Darmstadt-Dieburg und die Stadt Darmstadt für Lehrkräfte und Eltern zusammengestellt, die in Eigenhilfe die Akustik in Klassenzimmern verbessern möchten. Dazu werden allgemeine Informationen,
praktische Hinweise und beispielhafte Anleitungen zur Durchführung dargestellt.
SIA 181:2006 Raumakustik von Unterrichtsräumen und Sporthallen
Die schweizerische Norm SIA 181:2006 (vergleichbar zu DIN 18041) enthält neu Anforderungen an Unterrichtsräumen wie Schulzimmer, Seminarräume und Hörsäle sowie an Sporthallen, um optimale raumakustische Verhältnisse für das Lernen und Lehren zu gewährleisten. Die Anforderungen sind in Form von Sollwerten mit Toleranzen für die Nachhallzeit formuliert.
Die Akustik in Schulzimmern ist seit einiger Zeit in pädagogischen und akustischen Kreisen ein stark beachtetes Thema. Eigentlich ist es erstaunlich, dass wir oft schlechte akustische Verhältnisse in solchen Räumen antreffen. Akustikfachleute sind enttäuscht, dass die seit Jahrzehnten bekannten Regeln der akustischen Gestaltung in der Praxis nicht umgesetzt werden. Lehrkräfte sind frustriert, dass Schul- und Baubehörden zu oft die Prioritäten falsch setzen. Werden andere Faktoren als gute Sprachverständlichkeit und gute Hörsamkeit beim Entwurf von Räumen viel höher bewertet oder wird die Akustik einfach vergessen? Textfassung eines Vortrages von Kurt Eggenschwiler (EMPA)
2005-11 Akustische Ergonomie der Schule
von M. Oberdörster und G. Tiesler
Diese Veröffentlichung ist eine der wichtigsten im deutschsprachigen Raum über den Zusammenhang von Nachhallzeit, Lärmminderung, Sprachverständlichkeit und Hörstress mit den vegetativen Belastungen, dargestellt an Pulsfrequenz und Blutdruck.
2005-08 DAAB: Teppichboden ist besser für Allergiker
Glatter Boden oderTeppichboden? Diese Frage spaltete das Lager der Allergiker, Mediziner und Wissenschaftler bislang in zwei Lager. Eine vom Deutschen Allergie- und Asthma-Bund in Auftrag gegebene Studie ergab nun: Bei Verwendung eines glatten Bodenbelages steigt das Risiko deutlich, eine erhöhte Feinstaubbelastung im Innenraum vorzufinden, während die Verwendung eines Teppichbodens dieses Risiko minimiert. Die Ergbnisse wurden auf dem Deutschen Allergie- und Asthmatag am 18. Juni 2005 in Düsseldorf der Öffentlichkeit vorgestellt.
2004 H4: Klassenräume - Ein Traum wird Wirklichkeit
Ada Jacobsen vom sonderpädagogischen Dienst des Bildungs- und Beratungszentrums für Hörgeschädigte Stegen berichtet im DSB-Report, Heft 4/2004, über Erfahrungen mit der akustischen Sanierung von acht Klassenräumen im südbadischen Eichstetten.
2004-01 Optimale Akustik im Klassenzimmer
Die Firma STO hat in einem der ersten Hefte ihrer Zeitschrift "architektur raum konstruktion" eine Kurzfassung meines Berichtes von 2003 abgedruckt. Mir persönlich liegt die Lang-Fassung von 2003 mehr oder als Kurzfassung der refeRATgeber 6 von 2016.
2004 Lärm in Bildungseinrichtungen, Ursachen und Minderung
Schönwälder, Tiesler u.a. von der Universität Bremen haben hier erste Ergebnisse ihrer umfangreichen Messungen und Untersuchungen zur Abeitsplatz-Hygiene in Schulen veröffentlicht, aus denen dann 2005 der umfassende Bericht von Oberdörster und Tiesler zur akustischen Ergonomie in der Schule entstanden ist (siehe weiter oben).
2003-11 Schulraum-Akustik aus der Sicht der Beratungspraxis
Die statistische Auswertung von (bis damals) 150 Projekten für Klassenraum-Modernisierungen und -Umgestaltungen zeigt, dass die raumakustische Situation in Klassenräumen häufig mangelhaft ist. Die Notwendigkeit der Nachbesserung bei begrenzten finanziellen Mitteln der Schulträger führte zu Standardvorschlägen für eine optimale Klassenraumausstattung, die auch die Besonderheiten einer nachträglichen Ausstattung und des rauen Schulbetriebes berücksichtigen und dennoch optimale Lehr- und Lernbedingungen ermöglichen. Hierüber wurde auf dem 9. Oldenburger Symposium zur Psychologischen Akustik berichtet.
2003-04 Klassenraumgestaltung für die Integrative Beschulung hörgeschädigter Kinder
Menschen mit Behinderungen haben für die aktive Teilhabe am täglichen Leben (Behinderten-Gleichstellungsgesetz BGG vom 1.
Mai 2002) häufig einen speziellen Bedarf. Dies gilt nicht nur für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, sondern in gleicher Weise auch für Menschen mit eingeschränkter Sensorik (Hör- und
Sehschäden). Wenn ein hörgeschädigtes Kind in seiner Heimatgemeinde den Regelunterricht besuchen und somit integrativ beschult werden soll, so sind häufig zunächst die baulichen und technischen
Unterrichtsbedingungen im Klassenraum darauf anzupassen. Dieser Bericht will dazu die wesentlichen Kenntnisse zur Verfügung stellen um positive Erfahrungen weiterzugeben und kosten- und
zeitaufwändige Fehlschläge (zum Nachteil der Schülerin und der Kommune) zu vermeiden. Er enthält nicht nur die Kenntnisse aus einer bisher 5jährigen Tätigkeit im DSB-Referat „Barrierefreies
Planen und Bauen“, sondern darüber hinaus auch Kenntnisse aus der inzwischen mehr als 25jährigen Tätigkeit des Autors als freiberuflicher Beratender Ingenieur für Akustik mit (damals) über 150
betreuten Schul- und Hochschul-Neubauten bzw. -Sanierungen. Inzwischen sind etliche hinzhu gekommen.
Dies ist die ausführliche aber schon deutlich ältere Fassung des refeRATgeber 6. Sie vergleichsweise zu lesen lohnt wegen der physikalischen Erläuterungen.
2002-03 Akustik in Schulen: Könnt ihr denn nicht zuhören?!
Trotz der offenkundigen Bedeutung einer "guten Akustik" für erfolgreiches schulisches Lernen spielt dieser Aspekt beim Schulbau oft nur eine untergeordnete Rolle. Unterrichtsräume weisen daher häufig erhebliche raumakustische Mängel auf: Sie sind zu hallig, die Sprachverständlichkeit ist unzureichend, die Grundgeräuschpegel sind zu hoch. Eine Arbeitsgruppe im Institut zur Erforschung von Mensch-Umwelt-Beziehungen (Schick, Klatte, Meis, Nocke) hat sich mit den akustischen Bedingungen in Schulen beschäftigt und deren Auswirkungen auf Befinden, Gesundheit und Leistungsfähigkeitvon SchülerInnen und Lehrkräften untersucht. Ein weiteres Thema war die Evaluation baulicher Maßnahmen zur Verbesserung der Akustik in Klassenräumen. Durch diese Arbeiten sollte die Bedeutung guter Hörbedingungen in Schulen dokumentiert und eine realistische Kosten-Nutzen-Abschätzung hinsichtlich der Verbesserungsmaßnahmen ermöglicht werden.
2002-02 Förderzentrum für Hörgeschädigte in Augsburg
Ein Projektbericht über meine erste "echte" Förderschule für Hörgeschädigte in den Gebäuden einer ehemaligen amerikanischen High-School. Bauherr /Auftraggeber war die Regens-Wagner-Stiftung in Dillingen.
2000: Kindertagesstätte - Zu hohe Schallpegel infolge zu geringer Schallabsorption
Immer wieder tritt ein Mangel auf, wie er in Hörakustik, Heft 3/2000, exemplarisch für eine Kindertagesstätte beschrieben
ist: durch nachlässige Planung und/oder wegen vermeintlicher Kostenersparnis wird in Räumen, welche der intensiven Kommunikation dienen, auf raumakustische Maßnahmen verzichtet. Dann treten
unnötige und unerwünscht hohe Schallpegel infolge zu geringer Schallabsorption der raumbegrenzenden Flächen auf. In dem hier beschriebenen Fall wurde nicht nur die raumakustische Situation
untersucht, sondern zusätzlich wurden auch vor und nach der Sanierung im selben Raum mit denselben Kindern Schallpegelmessungen durchgeführt. Ähnliche Untersuchungen fanden zu diesem Zeitpunkt
auch an etlichen anderen Stellen und teilweise mit ausführlicher wissenschaftlicher Begleitung statt. Überall zeigte sich, dass nach dem einbringen von Absorbern der Schallpegel deutlich stärker
abnimmt, als allein aufgrund der Nachhallzeit-Verkürzung rechnerisch zu erwarten wäre. Dem Begriff „Kneipen-Effekt" für das Aufschaukeln des Schallpegels in halligen Räumen wurde hier der Begriff
„Lombard-Effekt“ für die überproportionale Minderung des Schallpegels bei raumakustischen Maßnahmen entgegengestellt. Als der hier vorliegende Bericht verfasst wurde, gab es diesen Begriff noch
nicht.
In dem hier vorliegenden Sonderdruck sind auch ein Leserbrief und eine nochmalige Entgegnung entahlten.
1999 Edinburgh, Heriot-Watt University
Akustik in Klassenzimmern, zusammenfassender Bericht
Der Bericht wurde durch David J. MacKenzie und Sharon Airey vom „Department of Building Engineering and Surveying“ (Institut für Gebäudetechnologie und –begutachtung) der Heriot-Watt University
in Edinburgh, Schottland, zusammengestellt. Er berichtet über ein Forschungsprojekt zum Thema Akustik in Klassenräumen, welches zwischen April 1998 und Mai 1999 durchgeführt wurde. Die Forscher
befassten sich eingehend mit den Auswirkungen schlechter akustischer Gegebenheiten in Klassenzimmern. Über 70 Unterrichtsräume von "primary schools" in Schottland, England und Nordirland wurden
untersucht.
Eine Reihe von objektiven und subjektiven Tests wurde sowohl in leeren als auch in besetzten Klassenzimmern sowie jeweils vor und nach der Installation von Akustikdecken durchgeführt.
Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer bildeten einen wichtigen Bestandteil der Studie. Während der Tests waren sie vollständig in die Datenerhebungsmaßnahmen eingebunden und ihre
Kommentare wurden sorgfältig notiert. Die Arbeit stellt das Problem schlechter Akustik in Klassenräumen heraus, worüber in der nationalen Presse und in anderen Medien vielfach berichtet wurde.
Die Sprachverständlichkeit erwies sich in diversen Klassenzimmern als mangelhaft, was auf einen außerordentlich hohen Hintergrund-Geräuschpegel und lange Nachhallzeiten zurückzuführen ist. Die
Ergebnisse der Studie haben deutlich gezeigt, dass das Problem gelöst werden kann, indem die Unterrichtsräume mit den richtigen Materialen ausgestattet werden.
1998-12: Günstige Raumakustik hilft Hörgeschädigten
Eigentlich sollte der Titel „Kommunikationsräume – AUCH für Hörgeschädigte!“ lauten. Das war der Redaktion der Zeitschrift „Beratende Ingenieure“ aber zu progressiv und so wurde daraus in Heft 12/1998 „Gute Raumakustik hilft Hörgeschädigten“. Die Akustiker-Kollegen im Verband Beratender Ingenieure nahmen den Artikel kaum zur Kenntnis. Die waren schließlich der Meinung, dass sie alle gute Raumakustik planen. Ganz anders war es im Bereich der Hörgeschädigten-Verbände. Dort stellte man fest, dass erstmals überhaupt ein Beratender Ingenieur für Akustik (also ein unabhängiger Akustik-Fachmann) etwas zur Raumakustik für Hörgeschädigte veröffentlicht hat.
Diese Veröffentlichung markiert quasi den Beginn meiner „Barrierefrei-Karriere“. Insbesondere mein Hinweis, dass viele raumakustische Kenngrößen durch Hörversuche mit guthörenden Probanden ermittelt wurden, die aber nicht in jedem Fall auch für Menschen mit Hörschädigungen gelten (können), hat dazu geführt, dass man mich in diesen Kreisen bisweilen (fälschlicherweise) für einen „Raumakustik-Guru“ hält. Dabei ist die Physik, die dahintersteckt, ganz einfach. Man muss sie nur anwenden.
1988-03: Konnten die Griechen es besser?
Die Griechen des Altertums besaßen akustische Kenntnisse, die auch bis heute bei der Planung berücksichtigt werden. Sie haben diese beim Bau des Theaters von Epidauros in einzigartiger Weise angewandt. Dabei kamen ihnen die Vorteile des Standortes und der kulturellen Vorbildung der Zuhörer noch zugute. Ganz sicher gab es damals wie heute glückliche Zufälle, dennoch hat man seinerzeit die gleichen Kriterien beachten müssen wie heute, nämlich die Nachhallzeit, die Schallverteilung und -lenkung von der Schallquelle zu den Zuhörern sowie die Freiheit von Störgeräuschen.
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